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Leseprobe aus dem Buch: Frei von Zuckersucht von Ruth Alice Kosnick Silberschnurverlag. ISBN: 978-3-89845-327-1. VK: 16,90 €. Inhaltsangabe siehe: Weitere Infos |
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Wie dieses Buch zu benutzen ist Wie du sicherlich schon ahnst, läuft das ganze Programm auf eine absolute Abstinenz von Zucker hinaus. Da dieser Schritt meist als bedrohlich erlebt wird, beginnen wir erst einmal mit einem Zeitabschnitt von zwölf Wochen, den du zum Bearbeiten dieses Buches benötigen wirst. Wahrscheinlich wirst du wesentlich länger im Programm leben müssen, bis du die Sucht wirklich überwunden hast. Aber jetzt fängst du erst einmal mit zwölf Wochen an und konzentrierst dich nur auf diesen Zeitabschnitt. Falls dir das zu lang erscheint, dann suche dir eine Zeitspanne aus, von der du denkst, dass du es schaffen könntest, in dieser Zeit zuckerfrei zu leben. Nimm dir aber nicht weniger als drei Wochen vor. Lies dir dann die Grundtechniken und das erste Kapitel durch, damit du weißt, worauf du dich einlässt, und schreibe dann in deinen Vertrag (siehe unten) die Anzahl der Wochen, mit denen du dich gut fühlst. Du kannst deinen Vertrag jederzeit verlängern. Diese Zeitspanne ist für die meisten chronischen Zuckersüchtigen die längste zuckerfreie Zeit im Leben. Einige Tage schaffst du meistens mit Willenskraft, aber zwölf Wochen sind unglaublich lang für Suchtkranke. Weil hinter jeder Sucht viele verdrängte, unterbewusste Gedanken und Gefühle lauern, ist es wichtig, diese Zeit der Zuckerenthaltsamkeit mit den drei Grundübungen zu begleiten (dem Rettungsanker): 1. dem Schreiben, das den Kontakt zu deinem inneren Mentor herstellt, 2. dem Erfüllen der Aufgaben, die zuckerspezifische Themen behandeln, und 3. der Zeit der Fülle, durch die du lernst, die wahre Süße und Fülle des Lebens zu genießen.
Den Zucker einfach wegzulassen, heißt, den Rettungsring wegzuwerfen und aus einem Boot ins kalte Meer zu springen. Ich rate dir dringend, die drei Grundübungen anzuwenden – zusammen sie sind sie der notwendige Rettungsanker für dich. Wenn du eine oder mehrere sehr gute Freunde oder Freundinnen hast, die auch von ihrer Zuckersucht gequält werden, dann ist es sinnvoll, dieses Buch in einer Gruppe gemeinsam durchzuarbeiten. Es ist eine große Unterstützung, diesen Weg in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter zu gehen. Selbstverständlich muss alles, was in der Gruppe besprochen wird, vertraulich behandelt werden.
1. Übung: Schreiben Die erste Grundtechnik ist ein Bewusstwerdungsprozess durch tägliches Schreiben, möglichst morgens, ungefähr drei DIN-A-4-Seiten, handgeschrieben. Die Technik ist ganz einfach: Du kaufst dir einen Block oder ein Schreibheft, das dir gefällt, und schreibst einfach auf, was dir in den Sinn kommt. Dies ist kein Tagebuch! Es geht nicht darum festzuhalten, was du gestern erlebt hast, sondern nur das, was dir jetzt, in diesem Moment durch den Kopf geistert. Meistens gibt es ein Haupttagesthema und mehrere Nebenthemen, die wie Endlosschleifen im Kopf rotieren. Wissenschaftler haben festgestellt, dass 60.000 bis 80.000 Gedanken am Tag durch unseren Kopf gehen. Das Erschreckende daran ist, dass etwa siebzig bis achtzig Prozent davon Wiederholungen sind. Dadurch, dass du diese Endlosschleifen zu Papier bringst, wirst du sie los. Dies ist ein Reinigungsprozess für deinen Kopf. So kannst du dir diese Sätze ansehen und musst dich nicht mehr damit identifizieren. Das Schreiben erlaubt dir, dir deinen Gedankenwust bewusst zu machen und zu erleben, dass „es in dir denkt. Du wirst erleben, dass nicht du es bist, der deine Gedanken erzeugt, sondern dass dein Gehirn endlos Gedanken und damit verbunden Gefühle produziert. Schreiben sortiert die Verwirrung. Durch Schreiben deckst du all das auf, was wie eine Hintergrundmusik den ganzen Tag summt. Durch Schreiben werden diese „Gedanken-Ohrwürmer an die Oberfläche deines Bewusstseins gezogen. Schreiben ist ein intensiver Bewusstwerdungsprozess. Beginne die ersten zwei bis drei Zeilen immer mit einem Blitzlicht auf den gegenwärtigen Moment. Notiere den Wochentag, das Datum, die Uhrzeit, den Ort, an dem du schreibst („... in der Küche bei Regenwetter. Die Vögel zwitschern laut ...) und einigen Worten zu deinem Körpergefühl oder Gemütszustand („... fühle mich bleischwer und unbeweglich. Bin urlaubsreif!). Reflektiere in diesen ersten zwei bis drei Zeilen das Hier und Jetzt und dein Grundlebensgefühl in diesem Moment. Meist wird dir dann schon bewusst, was dein Hauptthema ist. Es geht nur darum, die Themen, die dir jetzt im Kopf herumkreisen, bewusst zu machen und zu Papier zu bringen. Krame nicht in Erinnerungen von gestern herum, sondern schreibe nur den einen Gedanken auf, der gerade da ist. Zum Glück kannst du nur einen Gedanken auf einmal denken. Allerdings springt das Gehirn oft von einem Thema zum anderen. Schreibe dann einfach den angefangenen Satz zu Ende, und springe mit. Zwischen zwei Themen kannst du ein Kürzel machen, zum Beispiel einen Kreis oder einen Doppelstrich. Schreibe einfach alles auf, was du noch nicht einmal mit der besten Freundin besprechen würdest (die fände das viel zu öde und zu langatmig, weil du schon zum sechzehnten Mal über das gleiche Thema jammerst). Wenn du dich zum ersten Mal auf diese Schreibtechnik einlässt, kann es passieren, dass du zu Beginn eine Blockade erlebst. Schreibe dann das auf, was gerade in dir ist, was du jetzt gerade wahrnimmst. Vielleicht fällt dir nur ein, dass du noch zwei Maschinen Wäsche waschen musst. Dann schreibe das auf. Wenn dir ganz und gar nichts einfällt, dann schreibst du zum Beispiel: „Mir fällt gerade nix ein. Schreibe über deinen Widerstand gegen das Schreiben, deine Lust auf Süßes, über deine schlechte Laune und deinen blöden Chef. Schreibe alle Gedanken, alle Empfindungen und Wahrnehmungen auf, die dich beschäftigen. Irgendeinen Satz denkt der Denkapparat immer. Mach keine Pausen. Bleibe im Schreibfluss. Schreiben ist wie ein Stoffwechselprozess, der eine Reinigung des Denkens zur Folge hat. Du lässt die Gedanken auf dem Papier raus, und sie kreisen nicht weiter so aufdringlich in deinem Gehirn herum. In Krisenzeiten lohnt es sich, ganz viel zu schreiben. Nimm dir dann noch Extrazeit, und schreibe all die Gedanken und Gefühle auf, die dich beschäftigen, bis du alles losgeworden bist. Du kannst die Seiten dazu benutzen, sie vollzuquatschen, vollzujammern, dich etliche Male zu wiederholen, langatmig zu erzählen, dich in Themen reinzusteigern, deine Wut rauszulassen, zu phantasieren und so richtig abzulästern. Alles ist erlaubt! Durch das Schreiben werden nach und nach alle deine Lebensbereiche beleuchtet. Es kann sein, dass du zum ersten Mal die ganze Misere deine Ehe ansiehst oder die Probleme, die du in deinem Beruf erlebst. Schreibe weiter, auch wenn du dadurch „ein Fass aufmachst. Oft weißt du vor dem Schreiben nicht, was eigentlich mit dir los ist, warum du dich so schräg oder übellaunig fühlst. Nach dem Schreiben weißt du es. Schreiben verändert etwas. Du gehst anders in das Schreiben hinein, als aus dem Schreiben heraus. Schreiben hat einen hohen Wirkungsgrad – es verändert deinen Zustand jedes Mal. Das kannst du besonders dann bemerken, wenn du dich „schräg fühlst. Nach dem Schreiben fühlst du dich wieder begradigt. Wichtig: Zeige die Seiten, die du schreibst, NIEMANDEM! Verstecke sie so gut, dass du weißt, dass sie dort nicht gefunden werden. Oder mach deinen Familienmitgliedern klar, dass das Lesen deiner Seiten absolut tabu ist. Nur, wenn du absolut sicher bist, dass keiner deine Privatsphäre verletzt, kannst du dir erlauben, das aufzuschreiben, was keiner jemals lesen darf. Nur dann kannst du völlig ehrlich sein. Allein die Vorstellung, dass deine Kinder Jahre nach deinem Tod die Aufzeichnungen finden und lesen, verändert dein Schreiben. Lass das nicht zu. Diese Seiten sind nur für dich. Zeige sie niemandem. Die Seiten sind deine Vertrauten. Was du ihnen erzählst, geht niemanden etwas an. Wichtig: Widerstehe der Versuchung zurückzublättern. Lies deine Seiten erst nach frühestens vier Wochen wieder durch. Schreibe einfach jeden Tag in dein Heft, so, als würdest du etwas ausscheiden, denn so ist es tatsächlich. Es geht nicht darum, etwas festzuhalten. Du kannst die Seiten gleich nach dem Schreiben auch wegwerfen. Du kannst die Hefte aber auch sammeln und aufbewahren, wenn du möchtest. Manchmal ist es interessant, nach Jahren zu lesen, wie bestimmte Lebensphasen waren. Entscheide selbst, wie du damit umgehen möchtest.
2. Übung: Aufgaben In jedem Schritt wirst du mehrere Aufgaben innerhalb des Textes finden. Lies alle durch, und suche dir dann eine davon aus. Du kannst auch mehrere Aufgaben bearbeiten, wenn du willst. Nimm dir aber mindestens eine pro Woche vor. Nimm diejenige, die dich am meisten anspricht oder die du am meisten ablehnst, denn auch dann bist du betroffen. Du wirst bemerken, dass die anderen Aufgaben schon durch das Durchlesen in dir ein wenig arbeiten. Es ist sinnvoll, den Tag, an dem du beginnst, in jeder folgenden Woche als Anfangstag für einen neuen Schritt (das nächste Kapitel) zu nutzen. Wenn du also an einem Freitag deinen Vertrag schreibst, beginnt dein erster Schritt für dich sofort. Am nächsten Freitag weißt du, dass du beim zweiten Schritt weitermachen solltest. Falls du an einer Aufgaben festhängst, sie nicht schaffst oder sie zu umfangreich war für deine Woche war, dann hänge keine Tage dran, sondern steige – wieder am Freitag – in die nächste Woche ein. So entsteht ein Rhythmus, der dich zusätzlich durch diese Zeit des Programms trägt. Lies dir zu Beginn jeder Woche den nächsten Schritt durch, und bearbeite die Aufgabe in dem gleichen Heft, wie dein tägliches Scheiben. Plane dafür etwa eine halbe Stunde extra pro Woche ein. Das Bearbeiten der Aufgabe ist nicht das Gleiche wie das Schreiben der Seiten, sondern eine zusätzliche Aufgabe, die dich mit bestimmten Themen konfrontiert.
3. Übung: Zeit der Fülle Die dritte Grundtechnik ist wesentlich schwerer, auch wenn es sich wesentlich leichter anhört: Verbringe eine Stunde pro Woche qualitativ hochwertige Zeit mit dir ganz allein. Diese Zeit nennt sich „Zeit der Fülle. In dieser Stunde darfst du tun und lassen, was du willst. Du darfst an ganz andere Sachen denken, als gewöhnlich – du hast frei. „Verwöhnzeit!, „Zeit für dich!, „Genieße dein Leben! und besonders „Lass dein Herz höher schlagen! sind die Aufforderungen für deine Zeit der Fülle. Auch im engsten Terminkalender kannst du eine Stunde in der Woche unterbringen. In Wahrheit ist es so, dass du es dir nicht leisten kannst, keine Zeit für deine Zeit der Fülle übrig zu haben, sobald du im Zuckersuchtprogramm bist. Plane deine Zeit der Fülle! Nimm es so ernst, wie jeden anderen wichtigen Termin, indem du dich zum Beispiel rechtzeitig um einen Babysitter kümmerst. Überlege dir vorher, was du in dieser wertvollen Stunde machen möchtest. Sieh es wie eine Art Kurzurlaub oder Miniferien an. In dieser Zeit sollst du ganz bewusst etwas für dich tun. Es muss nicht unbedingt Geld kosten. Es ist die Zeit, in der du dir dein Leben ohne Zucker versüßt. Koste die Süße und die Fülle, die das Leben dir bietet. Was tust du gerne in deiner Freizeit? Was wolltest du schon immer tun? Was macht dir Spaß? Wobei schlägt dein Herz höher? Was inspiriert dich? Oder steht dir der Sinn mehr nach Aufregung, Abenteuer und nach neuen Entdeckungen? Es muss gar nichts Besonderes sein, kann sich in der Zeit der Fülle aber wie ein unerwartetes Miniabenteuer anfühlt: - mal durch Boutiquen bummeln – nur für dich (ohne daran zu denken, das fehlende Putzmittel einzukaufen) – und in die Läden gehen, für die du dir sonst keine Zeit nimmst (vielleicht ein Reisebüro, ein neues Café, ein Sportfachgeschäft, eine Parfümerie) - alleine Rollerskates fahren, dich ins Solarium legen oder ins Kino gehen, weil du das eigentlich liebst, dich aber noch nie allein getraut hast - etwas machen, was dich schon immer interessiert hat (eine Ausstellung besuchen, dir eine Taucherausrüstung ansehen, Dessous anprobieren) - ein Spaziergang im Rosengarten oder deinem Lieblingspark, wo dein Lieblingsbaum steht, um Kraft zu tanken - Materialien kaufen und einfach das basteln, was du schon die ganze Zeit basteln wolltest
Es ist wichtig, diese Zeit ganz alleine zu verbringen, weder mit einem Kind noch mit dem Partner oder der besten Freundin. Nur du mit dir! Freude und Erfüllung, nicht Nützlichkeit ist das Ziel dieser Stunde. Begegne dir selbst! Ein Zuckersüchtiger muss Schritt für Schritt lernen, die wahre Fülle und Süße des Lebens wiederzuentdecken. Dadurch, dass du nie gelernt hast, dir selbst lustvolle Minipausen zu schenken, entsteht ein großer Teil der Unzufriedenheit, die dich zur Droge Zucker greifen lässt. Die Zeit der Fülle ist speziell für Zuckersüchtige wichtig, weil die Betroffenen große Schwierigkeiten haben, richtig zu genießen. Betrachte es als Übung für eines deiner Hauptprobleme: dich selbst gut zu versorgen. Du wirst sehen, dass es dir viel schwerer fallen wird, mit dir selbst eine verbindliche Verabredung zu einer Zeit der Fülle zu treffen, als irgendwelche Pflichttermine einzuhalten. Meist fällt es Zuckersüchtigen schwer, sich selbst zu verwöhnen, ohne dabei sofort an Naschen und Essen zu denken. Ganz tief in der Seele vergraben sehnt sich jeder Zuckersüchtige nach Nähe zu sich selbst. Der Mangel an wundervoller Zeit mit dir ganz allein lässt ein Vakuum entstehen, dass du bisher mit Zucker gefüllt hast. Du versagst dir oft unbewusst deine Wünsche und greifst zu Ersatzbefriedigungen. Andere gut zu versorgen fällt dir wesentlich leichter, als dich selbst. Durch die Aufgaben und die Zeit der Fülle wirst du lernen, deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und Wege zu finden, sie zu erfüllen. Du lernst, für dich zu sorgen. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt im Zuckersuchtprogramm. So muss dein unerfülltes Begehren nicht wieder zur Gier werden. Du lernst, in die Eigenverantwortung für dein Begehren zu gehen. Du wirst wahrscheinlich des Öfteren erleben, dass du dich selbst sabotierst, wenn die Zeit der Fülle ganz für dich allein ansteht. Es könnte sein, dass die Zeit der Fülle dir richtig Spaß macht – und das macht Angst! Wenn du also dieses Buch durcharbeiten willst, musst du dir klar darüber sein, dass du zwölf Wochen lang abstinent von allen süßen Lebensmitteln und Getränken leben wirst (von allem, was süß schmeckt, auch wenn „zuckerfrei drauf steht), dass du etwa eine halbe Stunde täglich für das Schreiben einplanen solltest, außerdem etwa eine halbe Stunde pro Woche für die Aufgabe und noch eine Stunde für die Zeit der Fülle. Zu diesen Techniken verpflichtest du dich durch einen handschriftlichen Vertrag mit dir selbst. Alle Punkte zusammen werden im Text „Im Programm sein genannt. Das Schreiben ist wie ein Ausatmungsvorgang, die Zeit der Fülle ist wie das Einatmen. Du brauchst beides für den Prozess, in den du dich durch das Erfüllen des Programms begibst. Wenn du jemand bist, der sofort zündet, rate ich dir, gleich in das Programm einzusteigen, das heißt, gleich den Vertrag zu schreiben. Dann arbeitest du dich Schritt für Schritt vor mit all den Übungen und Vorschlägen, die darin enthalten sind. Dieses Programm wird mindestens zwölf Wochen dauern, da du für jeden Schritt etwa eine Woche brauchst und noch zwei Extrawochen eingeplant wurden. Wenn du jemand bist, der nicht „die Katze im Sack kaufen will und sowieso immer alle Bücher „erst mal durchliest, um dann beurteilen zu können, „ob es etwas für dich ist, dann sei gewarnt: Manchmal ist das eine Falle, die einem den Wind aus den Segeln nimmt. Vielleicht ist es aber auch einfach dein Weg, so damit umzugehen. Hauptsache, du arbeitest es dann auch wirklich durch und legst es nicht „für einen anderen Zeitpunkt deines Lebens weg. Dies ist deine Chance! Jetzt! Nutze sie!
Der Vertrag Diesen Vertrag handschriftlich abschreiben, unterschreiben, datieren und als Lesezeichen in dieses Buch legen:
Ich, … (vollständiger Name), bin mir bewusst, dass dieses Programm Themen und Emotionen freilegen wird, die eine intensive Auseinandersetzung fordern. Ich bin mir bewusst, dass ich mich auf einen intensiven Erfahrungs- und Wandlungsprozess einlasse. Ich, ... (Name), verpflichte mich, von heute an zwölf Wochen lang keine zuckerhaltigen Nahrungsmittel oder Getränke zu mir zu nehmen. Ich werde täglich schreiben und mich mit meiner Zuckersucht auseinandersetzen. Ich werde mich in Krisen daran erinnern, dass es andere Lösungswege gibt, als nach Süßem zu greifen, und dass ich diese anderen Wege jetzt sofort beschreiten kann. Ich werde die gestellten Aufgaben mit Gewissenhaftigkeit erfüllen. Ich werde in dieser Zeit gut auf mich achten, mich liebevoll behandeln und mir einmal pro Woche eine Zeit der Fülle schenken. Dazu verpflichte ich mich von heute an und beginne ab jetzt mit dem Zuckersuchtprogramm.
… (Ort, Datum, Uhrzeit und vollständige Unterschrift) Ende der zwölf Wochen: …
Lies diesen Vertrag noch ein zweites Mal sehr aufmerksam durch, und prüfe, ob du auch wirklich alle Punkte erfüllen kannst. Das ist wichtig. Bitte tue es jetzt sofort, nicht später. Hast du ihn eben zum zweiten Mal durchgelesen? Wenn ja, dann bist du bereit für diese Arbeit. Dann ist dein Leidensdruck stark genug gewesen, um sich auf all die Anweisungen und die Arbeit einzulassen, die dieses Programm mit sich bringen wird. Wenn du einfach weitergelesen hast, ohne dieser ersten Aufforderung zu folgen, dann frage dich bitte, warum du diese Aufgabe nicht erfüllt hast und worin deine Ablehnung besteht. Es kann ein unterschwelliger Widerstand gegen irgendetwas an diesem Programm sein oder andere Gründe haben, die dich beeinflussen und schon jetzt nicht mitarbeiten lassen wollen. Mach dir bitte erst klar, was es ist, und entscheide dann erneut, ob du dieses Zuckersuchtprogramm wirklich machen möchtest. Das Programm ist kein Zuckerschlecken! Es gräbt tief und fordert einiges von dir. Es kann dich von deiner jahrelangen Sucht befreien, aber es erfordert deine konsequente Mitarbeit. Jetzt, nachdem du den Vertrag gelesen hast, spürst du vielleicht schon, wohin die Reise geht. Du spürst, dass vor dir ein Wald liegt, in dem ein wilder Mann wohnt, ein Riese oder Räuber. Und du musst durch diesen Wald hindurchgehen. Es fühlt sich gefährlich und aufregend an. Du hast Angst und möchtest dich vielleicht verstecken. Dennoch weißt du, dass es an der Zeit ist, sich dieser Aufgabe zu stellen. Du musst dich der Gefahr stellen, die im Wald lauert. Und du weißt auch, dass alles anders sein wird, wenn du durch diesen Wald hindurchgegangen bist. Eigentlich weißt du, dass du dich schon lange davor gedrückt hast. Jetzt ist die Zeit reif, den Wald zu betreten. Dieser besondere Moment ist jetzt da! Der erste Schritt ist die Hälfte des Weges, weil es so viel Mut erfordert, diesen ersten Schritt zu tun. – Und warum das alles? Warum sollst du eigentlich allein durch diesen Wald hindurch und dich dem wilden Mann stellen? Weil tief in deinem Inneren das Wissen verborgen ist, dass hinter dem Wald das Königreich liegt, nach dem du dich sehnst und zu dem du schon so lange willst. Es lohnt sich! |
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